Der Anfang - 1911
Das Haus wurde 1911 vom Architekten Rudolf Erdös im Stil des späten Wiener Sezessionismus erbaut und beherbergte in den Anfangsjahren ein Militärkasino. In der Zeit der Monarchie war es üblich, dass Offiziere aus den Kronländern in der Reichshauptstadt Station machten und dort residierten. In den Kasernenunterkünften gab es nur wenige Annehmlichkeiten.
Die goldenen 1920er
Die City Bar wurde erstmals 1916 als Geschäft erwähnt und einige Jahre später von der Opernsängerin Emmy Stein gekauft und in Eden Bar umbenannt. Die als Emma Anna Steininger geborene Sängerin war festes Mitglied des Theaters an der Wien und später auch des Burgtheaters.
Das Eden wurde bald zu einem Treffpunkt der High Society, mit Live-Musik, Hausbällen und Champagner. Der Glanz des Lokals erreichte seinen ersten Höhepunkt in den goldenen Zwanzigern.
Der Krieg - 1940
Die nächsten Jahre sollten daran anknüpfen, zunächst während des Ständestaats und dann zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 1941 wird das Eden vom Deutschen Reich beschlagnahmt. Nach dem Krieg kämpft Emmy Stein darum, ihre Bar zurückzubekommen. Als sie es schließlich zurückerhält, muss sie sich jedoch eingestehen, dass sie zu alt geworden ist, um das Lokal zu führen. Es ist an der Zeit, das Eden in neue Hände zu geben und Gabor Kenézy wird der neue Eigentümer.
Die zweite Blütezeit - 1950er
Unter seiner Leitung erlebt Eden seine zweite Blütezeit. Die Sängerin Liane Augustin und ihr Trio waren eine Attraktion und ein Publikumsmagnet. Später gesellte sich der damals noch unbekannte Pianist Joe Zawinul zu ihnen.
In der Ära Kenézy wurde die Eden Bar international, und Heinz Werner Schimanko wurde später zum Virtuosen an dieser Klaviatur der Prominenz. Gäste aus Film, Literatur und Musik wie Billy Wilder, Ella Fitzgerald, Orson Wells und Mischa Elman verewigten sich in den 1950er Jahren im Gästebuch.
Romy Schneider war hier, Alain Delon mit ihr. Später kamen Jack Lemmon, Zsa Zsa Gabor, Liz Taylor, Anita Ekberg, der Schah von Persien, José Carreras und Starfotograf Helmut Newton, um nur einige zu nennen.
Ära Schimanko - 1970er
Heinz Werner Schimanko betrat das Eden zum ersten Mal im Alter von neunzehn Jahren. Er hatte seinen klapprigen VW um die Ecke geparkt, um nicht als der arme Armeesoldat erkannt zu werden, der er damals war. Er kratzte sein ganzes Geld zusammen, um eine Flasche Wein für sich und seinen Begleiter zu bestellen. Damals schwor er sich: „Diese Bar wird eines Tages mir gehören! Eine Bar, in der es ein Privileg ist, Gast zu sein!“
Ein halbes Jahrzehnt später löste er sein Versprechen ein und übernahm 1978 offiziell das Eden. Schon damals war Heinz Werner Schimanko im Wiener Nachtleben kein Unbekannter. Einige Jahre lang hatte er erfolgreich das Moulin Rouge in Wien betrieben, eine berauschende Mischung aus Vergnügungslokal und Varieté, wo spärlich bekleidete Tänzerinnen manchmal Leoparden an der Leine führten.
Seine hünenhafte Statur, der Zwirbelbart, der weiße Smoking, die Glatze – wer Schimankos Weg kreuzte, vergaß ihn sein Leben lang nicht. Er machte das Eden zu einer internationalen Marke und zu Wiens Trendbar, lange bevor es in Wien überhaupt eine „Szene“ gab.
Von 2005 bis heute
Heute wird das Eden von der zweiten Schimanko-Generation, Michaela Schimanko und Heinz Rüdiger Schimanko, geführt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!